Hofarchiv: Dokumente |
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Mittag gegessen. Geschirr auf dem Tische stehenlassen, sind
weggegangen. Unser Pole Pietryk spannte die Pferde an, mit
eingepackten Kisten auf zum Wagen. Fohlen und ein einanhalbjähriges
Pferd blieben zurück, Schröders kamen. Anna fragt: "Wie maket wie
datt ?" Josef (Bauer) sagt: "Wi bliewt hier, sau Gott will." Tante
Agnes: "Unmöglich." Sie fragte den Hauptmann. Der sagt: "Männer
hier bleiben." Tante Agnes: "Ick go no'n Tempel." Schwager Heinrich
brachte seine Frau in den Tempel. Inzwischen gingen wir weg, Klärchen
(Adoptivtochter) und ich weinend durch den Busch, wollten in den
Bunker. Wir alten Trampels hatten an nichts gedacht, kein Bett, kein
Fahrrad. Über das Land kam der Pole auf dem Toppweg zurück. Wir
auch zum Hof zurück, holten zwei Fahrräder und Betten im Sack und
Kartoffeln aus dem Keller. Im Hause war alles aufgerissen.
Soldatenerlebnis. Ganzer Tisch voller Karten, Soldaten standen in
der Küche. Soldaten melden: 400 m hinter Glandorf stehen die
Engländer. 7.u.8. Kompanie mit Panzerfaust entgegengesandt.
Befehl: Fahrräder an der Straße sind zu benutzen. Josef fragte den
Hauptmann. Der sagt: "Habe den Befehl zu verteidigen, wenn der
Feind hier durchkommt." Die Straße wird Kampfgebiet.
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Ich rate eine
halbe Stunde weit wegzugehen. Wir wollten in die Heide, in die
Voßwisb, Pferd bei Stricker in die Scheune. "Do ligg de
Brinkmerigge." Wir blieben bei Kleinheider im Bunker. Auf dem Hofe
gaben die Soldaten den Befehl, Pferde loszubinden und mitzunehmen.
Heinrich kam noch vor Josef auf den Hof zurück, das Rad war weg.
Der Tisch voller Karten. Meldegänger mit Rädern ein und aus.
Nachmittags bei Kleinheider, Heinrich und Josef waren zeitweilig
auf dem Hofe. Unsere Panzer fuhren bei Scheventorf auf, drehten
die Rohre nach Iburg und gaben drei Schuß. Schaiper, Heinrich
hatte die weiße Fahne gehißt, er wurde von Scheventorf aus
beschossen und erhielt einen Streifschuß an der Hand. Panzer
drehten wieder nach Glandorf um. Hören Kanonenschüsse, sehen
den Rauch von Jostes und Flapes Brand in Glandorf.(Laer hatte
sich am 2. Ostertag bei Schmiede angemeldet , sofort zurück (?)).
Abends gingen wir auf den Hof zurück, Kühe in die Voßweide
gebracht, mit Hilfe Heinrichs, Schaf nach Waltermann. 11 Uhr auf
Kissen bei Kleinheider auf dem Fußboden geschlafen, wir beiden Agnes
und Klärchen, Job war in Sentrup, Kleinheiders Oma auch fort.
Heinrich und Josef nachts auf dem Hofe, 2 Pullen Wein getrunken.
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